Die Tastatur


Wenn ich vorher gewusst hätte, welche Freude es macht 104 Tasten zu bauen, dann hätte ich in dieser Bauzeit locker sieben oder acht Fremdsprachen neu erlernen können, wäre zu Fuß von Heddernheim nach Venedig gelaufen oder hätte die Buchstaben einer kompletten Bibel gezählt.

Eine alte IBM Modell M-Tastatur diente hierfür als Basis. Sie zeichnet sich durch einen unverwechselbaren Klang (Klick) aus, der durch den Federmechanismus der Tasten entsteht. Die Seitenteile der Tastatur waren einmal ein doppelarmiger Wandkerzenhalter, der etwas verändert wurde. Aus der Wandbefestigung wurde der Kerzenhalter, d.h. die „Seitenteile stehen jetzt auf dem Kopf“.
Die Seitenteile sind mit drei Messingrohren verbunden, in die mit Zweikomponentenkleber Gewindestangen eingeklebt wurden. Die mit Leder überzogene Tastatur liegt auf bzw. an den Messingrohren und wird durch Kugelmuttern in diesem Gestell verklemmt.

Die drei Kontroll-LEDs (Shift-Lock, Num-Lock, Rollen) wurden durch durch drei LED 5mm ersetzt und in große Hutmuttern eingeklebt.
Mit einem Multifunktionswerkzeug (Dremel) wurden die Originaltasten rund und plan geschliffen.

Die neuen Tasten bestehen aus Fitschenringen (Das sind diese Ringe, die man in eine Türangel setzt, wenn die Tür am Boden schleift), die mit 103 Messingrohrstücken verklebt wurden.
Eigentlich sollten diese  Fitschenringe mit dem Messingrohr verlötet werden, was aber daran gescheitert ist, dass diese Ringe nur vermessingt waren, obwohl auf der Packung „Messing“ stand. Die Haltbarkeit der Verklebung wurde getestet, indem ich die Tasten aus dem ersten Stock in den Hof geworfen habe.

Die Leertaste wurde aus einer Buchenholzleiste mit kleinen Messingwinkeln hergestellt. Die Zeichen auf den Tasten wurden am heimischen Rechner erstellt und ausgedruckt. Statt Glasplättchen, wie bei alten Schreibmaschinen, habe ich Lexanfolie zum Schutz der Tastenbeschriftung verwendet. Zeichen und Folie wurden mit einem zurechtgeschliffenen Locheisen ausgestanzt.