Der Brassberry


5 kg Messing
und ein
Raspberry Pi

Vor einiger Zeit fand ich in einem Schrottcontainer ein altes Uhrengehäuse, ohne Uhrwerk und mit einem Ziffernblatt, das wohl irgendwann einmal nachträglich in das Gehäuse reingeschustert wurde. Völlig vergammelt, mit Grünspan nahezu komplett überzogen und von Batteriesäure angefressen, lag die Uhr im Container. Das Putzen war eine Qual, denn die Oberfläche des Gehäuses mit seinen unzähligen Ecken und Winkeln ist wahrscheinlich so groß wie ganz Hessen.
In meiner Giftküche bereitete ich eine geheime Mischung aus Essigessenz, Salz, Natron und Weizenmehl Typ 505 zu und schmierte das Gehäuse damit ein. Mit alten Zahnbürsten und unzähligen zerschnittenen alten T-Shirts putzte ich sehr, sehr lange an dem Gehäuse herum.
Drei alte Zahnbürsten später sah das Teil schon recht ansehnlich aus und ich beschloss daraus einen Computer zu bauen.
Ein Raspberry PI soll da rein. Und ein schönes Logo muss auf das Gehäuse.

Im Inneren des Gehäuses befinden sich ein Raspberry 2, ein kleiner USB-Hub und ein ATX-Raspi.
Damit kann man per Tastendruck den Rechner starten oder herunterfahren.
Auf der Rückseite des Gehäuses befinden sich alle Anschlüsse, die mit Leitungen und den entsprechenden Buchsen auf einer runden Holzplatte befestigt wurden.
Bei Nichtgebrauch des Rechners kann die Klappe auf der Rückseite geschlossen werden.

Das Brassberry-Logo besteht aus 2mm dickem Messing und wurde mit der Laubsäge gefertigt.
Für den Ein/Aus-Taster wollte ich eine Himbeere aus Messing verwenden. So etwas gibt es aber leider nicht. Zwar kenne ich jetzt alle Kruschel-, Modeschmuck- und Schnickschnackläden in Frankfurt, aber eine kleine Himbeere aus Kunststoff, die ich lackieren kann, hatte niemand im Sortiment. Dann fielen mir die Zuckergelee-Himbeeren eines Bonner Lakritzherstellers ein, die Erwachsene ebeso froh machen wie Kinder. Ich legte ein paar dieser Himbeeren auf die Heizung und wartete ein paar Tage, bis diese steinhart geworden waren. Anschließend wurden sie mit Messingfarbe und Klarlack bepinselt.
Der Brassberry hat nun eine Brassberry als Schalter. Perfekt.

Einen passenden Monitor habe ich dann gleich mitgebaut.
Hinter dem Bilderrahmen von einem Werbebild einer Schokoladenfirma habe ich ein Holzgehäuse für die Elektronik gefertigt. Der Monitor selbst stammt von einem „LKW-Rückwärtsfahrmonitor“ und die Tasten sind eigentlich kleine Ohrringe aus einem Kruschelladen.

Ein Klick auf das Bild führt zu einem Youtube-Film über den Brassberry Pi.

Arbeitsschritte zum Erstellen des Logos.
Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.